Leni von Nalupeak

Mein Name ist Leni von Nalupeak. Ich bin 27 Jahre alt und lebe im Schwarzwald und teile gerne ein klein wenig meiner Geschichte mit Euch.

Wie lebst Du als „Vanlove Girl“ das Vanlife -machst Du Ausflüge am Wochenende, Urlaub oder lebst Du dauerhaft im Van? Wie bist du dazu gekommen? Erzähl uns deine Geschichte.

Einen Van wollte ich schon immer. Mich hat es fasziniert, wie viel Freiheit so ein Bus schenkt. Raus, wann immer mir danach ist. Einfach mal weg von allem und durchatmen – das wollte ich auch.
Ganz alleine unterwegs bin ich nur selten. Mein Sohn ist jetzt 8 Jahre alt und liebt den Van, wenn das überhaupt geht, noch mehr als ich. Unsere Border Collie Hündin ist auch immer mit am Start. Ein Leben im Van könnte ich mir gut vorstellen, aber nicht im T4. Mit unseren ganzen Hobbies wie Biken, Surf, Skate und Co und der Malerei, ist er einfach zu klein auf Dauer. Also entweder wirds mal ein größeres Gefährt oder doch ein Tiny House (direkt am Meer natürlich…).
Momentan nutzen wir jeden Ferientag und jedes Wochenende, um ans Wasser oder in die Berge zu fahren. Solange er zur Schule muss, wird das wohl auch erstmal so bleiben. Und da ich eine recht junge Mama bin und für ein Leben im Van oder mehr Reisen noch jede Menge Zeit habe, ist das für alle so ne super Sache.

Besitzt Du schon deinen eigenen Van? Hast Du deinen Bus selbst ausgebaut oder ein Modell „von der Stange“? Wie fiel die Entscheidung auf dieses Fahrzeug?

Unseren Van haben wir seit 2016. Mein bester Freund starb kurz davor. Er hat mir immer gesagt, ich soll nicht so viel träumen und einfach machen, genau wie er. Ein Herzensmensch und einer, der jeden Tag genossen hat. Das hat mich so wachgerüttelt, dass der Van endlich her musste. Und wer hätte es gedacht – es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Es wurde ein schlichter, weißer T4 eines Musikers, der damit so einige tolle Festivals und auch den ein oder anderen Strand bereist hat.
Auch er hat den Van geliebt und ihn super gepflegt.
Mir war der Bus schlichtweg sau sympathisch und damit war die Entscheidung getroffen.
Mein Sohn hatte auch direkt den perfekten Namen parat (den er gerne selbst gehabt hätte – man kann nicht alles richtig machen als Mama) und er wurde Ben getauft.
Ausgebaut war der Gute auch schon und diesen Ausbau haben wir auch bis Anfang diesen Jahres genutzt.
Da ich handwerklich gut unterwegs bin und mein kreativer Kopf schon lange mehr draus machen wollte, haben wir das die letzten Monate in Angriff genommen. Ich wollte mehr Holz rein und damit optische Wärme, eine Praktische Raumaufteilung für unsere Bedürfnisse und ein wenig Kunst dazu.
Er ist zwar noch nicht ganz fertig, aber Stück für Stück sieht er nun nach einem richtigen Zuhause aus, unser Ben.

Bist Du gerade glücklich?

Ich lebe, habe ein gesundes Kind und einen gesunden Hund. Wir haben ein tolles Leben und noch so viele schöne Momente vor uns. Allein deshalb würde sagen, können wir uns verdammt glücklich schätzen.

Wo bist Du am liebsten unterwegs?

Als Meereskind absolut überall, wo ich in die Wellen hüpfen kann. Aber auch im Wald und in den Bergen kann ich Kraft tanken und abschalten. So toll ich Menschen auch finde – fühlt euch angesprochen – ich bin gerne für mich und alleine mit der Natur. Ich glaube die Meisten kennen das nur allzu gut.
Ich suche bewusst nach Momenten der Stille. Eine Pause einlegen, um Dinge wiederzuentdecken, um mich wiederzuentdecken. Sobald wir mit dem Van alleine stehen und Niemanden mehr zu sehen ist, kann ich abschalten und durchatmen.

Wie verdienst Du Geld um dir das Reisen zu ermöglichen? Bist Du in einer Festanstellung oder
verdienst Du dir Deinen Lebensunterhalt bei Jobs auf der Reise? Hast Du ein eigenes Online-Business,
dann erzähle uns gern etwas darüber!

Im gleichen Jahr, auch 2016, habe ich mich selbständig gemacht. Ebenso mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich für Unnützes keine Sekunde meines Lebens mehr verschwenden möchte. Endlich meinen Träumen nachgehen möchte. Ich wollte etwas nützliches für die Umwelt Tun, mich künstlerisch ausleben und das möglichst nah an meinen Interessen im Boardsport bleiben. Als ich mir mal bewusst gemacht habe, wie hoch der Board Verschleiß meine Freunde und auch mir war und wo die alten Dinger überall rumstanden, war die Idee da – ich restauriere ab sofort alte Boards jeglicher Art.  Weniger Müll, ordentlich Farbe und mehr Style.
Was soll ich sagen – Mich macht’s mega happy. Für mich ist jedes Board sinnvoll. In jedes Board pack ich viel liebe zum Detail und Zeit und jedes davon bekommt ein zweites Leben. Davon lebe ich größtenteils.
Aber lassen wir die rosa Wolke mal nicht zu rosa erscheinen. Natürlich langt es nicht immer und auch ich jobbe nebenbei. Das aber möglichst flexibel.
Zum einen in meinem lieblings Café, welches mich auch einfach nur happy macht. Komplett gegenteilig zu meiner Selbständigkeit, in der ich super gerne alleine arbeite, gefallen mir dort die Menschen und das gemeinsame Feeling.
Zum Anderen bin ich gelernte Erzieherin und kann auch dort das ein oder andere Brötchen verdienen, wenn ich möchte.
Ich denke egal wie und was man macht, Hauptsache man macht’s mit Freude.

Was sind deine Stärken und was deine Schwächen im Bezug auf das Vanlife?

Meine Schwäche ist, dass ich eigentlich garnicht so gerne Auto fahre. So lustig das klingen mag, es ist echt super ungünstig. Ich hab vor wenig Angst, unerklärlicherweise hatte ich anfangs aber richtig Panik vor dem fahren und bin kaum in die nächste Stadt mit meinem damaligen Punto. Und wenn doch, dann nur für ganz besondere Menschen. Verraten hab ich das aber kaum jemandem. Umso lustiger, dass es für mich eine riesen Sache war und für Außenstehende absolut normal.
Mit dem Van hat sich das geändert. Zum einen, weil er mich an so tolle Stellen bringt, zum anderen, weil ich mit ihm einfach gewachsen bin. Nicht nur, dass ich höher sitze als im Punto, sondern auch mental. Kaum hatten wir ihn einen Monat, war ich mitsamt Kind schon alleine nach Spanien gefahren. Für mich absolut crazy und dennoch unglaublich Befreiend.
Es wird immer Momente in meinem Van gegeben, in denen ich nochmal Panik bekomme, da bin ich mir sicher. Aber mit jedem Ausfall auf der Autobahn im Nirgendwo mehr, werde ich selbstbewusster. Meine Stärke beim Vanlife ist also wohl absolut mein Dickkopf. Aufgeben bringt’s nicht und wenn ich ans Meer will, muss ich eben raus aus meiner Comfort Zone.
So beängstigend das durch die Welt tingeln manchmal sein mag, es ist einfach viel zu schön, um es nicht zu wagen. 

Hier findest du Leni ihre tollen Werke im Internet auf Facebook und Instagram 

Auf Nimiké Vanlove Girls wirst Du über alle Themen etwas lesen können, die das Vanlife als Frau betreffen. Hier wird nichts geschönt, aber Schönes auch nicht ausgelassen! Außerdem gibt es Hilfestellungen durch die Community, ebenso machen die Erfahrungsberichte anderer Frauen Mut.