Freistehen in Portugal oder Camping Portugal an der Algarve, ein ganz persönlicher Bericht über Verbote und den neuen Gesetzen für die Naturschutzgebiete nach Corona.
Bis heute komme ich aus dem staunen nicht raus, wenn ich an die atemberaubenden Buchten hier an der Algarve fahre. Ich werde mich wohl nie satt sehen können.
Dieses Jahr, das Jahr 2020 ist ein ganz besonderes Jahr, als alle Grenzen noch geschlossen waren, war es so leer wie noch nie an der Küste und dass waren oft ganz besondere Momente, die ich mir bewahren werde. Selbst letzten Winter, also 2018/2019 habe ich es in der Nebensaison nie so leer gesehen, keine Camper und keine Touristen. Auch wenn es für mich totaler Luxus war, für das Land und die Menschen hier, war es mehr als schwer.
In der Zeit des Lockdowns stand ich bei Bekannten (durch einen guten Freund) mit auf dem Campo und wir haben es alle vermieden groß herumzufahren, aus Respekt vor den Portugiesen und da natürlich viel Unsicherheit dabei war, wie wir als Ausländer wahrgenommen werden. Es war keine leichte Zeit, mit vielen Herausforderungen, über Wochen mit Menschen die man kaum kannte, an einen Ort gebunden zu sein, das hat schon einiges von uns abverlangt.
Aber irgendwann, ca. nach fast 3 Monaten, bin ich mit Peter und Christin wieder losgefahren. Da sich die Gesetzte bezüglich Freistehen in diesem Jahr drastisch geändert haben, haben wir erstmal vorsichtig begonnen die Freiheit zu genießen und stellten uns an einen Stausee.
Auch wenn das Meer nach uns gerufen hat, war es die klügere Entscheidung erstmal ins Landesinnere zu fahren. Wir wurden freundlich begrüßt von den Einheimischen und dadurch auch geduldet. Es war super um erstmal wieder reinzukommen und alle Unsicherheiten, die sich in der Zeit aufgebaut haben, abzulegen.
Für mich als Vollblut-Vanliferin ist es wirklich schwer lange an einem Ort ausharren zu müssen -dachte ich zumindest, aber mit dieser besonderen Situation gab einem das auch verrückterweise Sicherheit. Nach einer Woche verabschiedete ich mich von Peter und Christin, da sie gen Deutschland aufbrechen mussten und für mich begann nach ca. 3 Monaten das erste Mal wieder alleine Reisen. Ich muss zugeben, dass fühlte sich fast an wie beim ersten Freistehen, da ich aus der Übung war. Aber es dauerte natürlich nicht lang und ein unglaublich schönes Gefühl machte sich in mir breit, Freiheit… Liebe…alles.
Ich bin mehrere Tage unterwegs gewesen und leider durfte ich merken, dass Portugal mit seinen neuen Gesetzen Ernst macht. Campen in Portugal ist vorbei.
Ich bin extra Orte angefahren, wo es hieß… Safe stehen war kein Problem in den letzten Monaten. Ich durfte merken, in Portugal war ab dem 1. Juli der Start der Hauptsaison. Den ersten Tag kam die GNR noch tagsüber und informierte mich noch recht freundlich darüber, dass das Parken von 08 bis 20 Uhr kein Problem sei, aber über Nacht stehen Strafe kostet. OK, also hab ich Abends zusammen gepackt und bin ins Landesinnere gefahren, um mich auf einen ungemütlichen Parkplatz zu stellen. Wenn man direkt so eine Ansage bekommt, weiß man auch das sie nachts kontrollieren kommen.
Aber selbst das Parken mit großen Mobilen wurde zunehmend schwerer (auch dafür gibt es neue Gesetze hier was dies verbietet)
In Portugal gilt es schon als Campingverhalten wenn du z. B. deine Schuhe vor dem Bus stehen hast oder eine Pflanze, das Seitenfenster abkippst oder Solarpanels in der Scheiben legst usw.
Ich bin die folgenden Tage anscheinend von einem Schutzengel begleitet gewesen, da sie alle Camper um mich drumherum aufgeschrieben haben, aber mich nicht, zum Glück.
Meine letzte Nacht des Freistehens sah so aus. Vor dem schlafengehen war der Camper so gepackt, dass ich einfach losfahren konnte ohne noch räumen zu müssen, als hätte ich es geahnt. Meine Nacht war sehr unruhig, da immer die Sorge da war…kommen sie wieder zum räumen?
Früh um [6:30] Uhr wurde ich durch Stimmen wach und nachdem ich meine Gedanken sortiert habe und auf die Uhr schaute, war mir klar, dass um die Uhrzeit niemals viele Portugiesen sich entspannt auf einem Parkplatz unterhalten. Ich schaute vorn durch Fenster und 3 große GNR Autos hatten 5 Camper am Wickel, ich wäre dann als nächsten dran gewesen.
All meinen Mut hab ich zusammen genommen und hab mich auf den Fahrersitz gesetzt und bin losgefahren, hätten sie mich aufhalten wollen…hätte ich natürlich einen Termin gehabt z. B. in der Werkstatt. Keine Ahnung ob es geklappt hätte, aber zum Glück musste ich es nicht ausprobieren. Die ganze Aktion fühlte sich an wie eine Flucht vor der Polizei, war es sicher auch und danach stand für mich fest: „Für mich ist es erstmal vorbei mit Freistehen“ das fühlte sich einfach nicht mehr stimmig an.
Nach dieser letzten Aktion habe ich mir einen Ort gesucht, wo ich als Camper willkommen war. Ein kleiner privater Platz mit nur 10 Stellplätzen, den ich dann natürlich auch bezahlt habe. Dazu gab es super nette Besitzer, eine Dusche und einmal die Woche sind wir zusammen einkaufen gefahren, also konnte mein Bus stehen bleiben. Ich fühlte mich echt wohl und mir war klar, ich darf mein persönliches Vanlife überdenken und meine Definition dafür loslassen.

campen Portugal oder Freistehen
Das war durchaus ein unbequemer Gedanke, bin ich doch vor über zwei Jahren in meinem Bus gezogen, um genau dieses Freiheitsgefühl zu haben an den schönsten Stränden zu schlafen und immer frei entscheiden zu können. Aber es nützt nichts. Ich kann mich dagegen wehren und mir meine Zeit hier selber schwer machen, oder einfach in der Situation entspannen und es trotzdem genießen.
Mein Eindruck ist,
dass durch massiven Anstieg von Campern durch Corona, sich einiges verändern wird und verändert hat. Nicht nur Deutschland (auch andere Länder wie Portugal) hat Massen an Verbotsschildern aufgestellt und wird in naher Zukunft sicher auch die Gesetze verschärfen. Dieses Jahr steht im Zeichen der Veränderung und ist es nicht genau diese Flexibilität, die man hat, als Vanlifer, sich immer neu zu entscheiden. Auch wenn man vielleicht seinen liebgewonnen Glaubenssatz ziehen lassen darf: Freiheit besteht darin, überall Parken zu dürfen, wo man es gerade will, gibt es immer noch genug Möglichkeiten seine Freiheiten zu leben. Jeder darf für sich entscheiden, ob er versucht gegen die Verbote zu rebellieren oder man übt sich in Wohlwollen und Verständnis dem jeweiligen Land gegenüber und versucht seinen persönlichen Weg zu finden.
Viele Dauerreisenden die ich treffe hier in Portugal und mit denen ich mich unterhalte, fühlen ähnlich. Sie merken, dass es alles nicht mehr so einfach ist und ziehen es mittlerweile auch vor safe auf Plätzen zu stehen, wo es erlaubt ist. Keiner kann sich so recht leisten, Strafen von 250 bis 2000 Euro hier in Portugal fürs Freistehen zu zahlen. Und leider kenne ich wirklich Leute, die das bezahlen mussten.
Es gibt sehr viele kostenfreie Stellplätze in diesem Land, diese findet man z.B. bei Park4Night oder in der App Campercontact. Aber auch kleine feine Stellplätze für schmales Budget gibt es, es muss nicht immer der Campingplatz sein!
Für diesen Winter werde ich mir auch einen Safe-Place suchen wo ich ganz offiziell stehen darf, um für mich Sicherheit zu schaffen. Mehrtägige Ausflüge sind dann besser zu genießen als die dauerhafte suchen nach Orten wo man schlafen kann. Das kann mitunter auch ziemlich stressig werden, wenn es täglich passiert. Jeder darf und muss in sich reinspüren wie es sich richtig anfühlt. Vanlife ist nicht vorbei nur weil es eben nicht mehr so funktioniert wie es lang gut ging.
In diesem Sinne lasst uns trotz aller Herausforderungen positiv in die Zukunft schauen und geniesst jeden einzelnen Moment, da dieser soooooo kostbar ist!
Ein wichtiger Hinweis zum Schluss:
In Portugal besteht seit Monaten hohes Brandrisiko und diese Thematik sollte auch nicht unterschätzt werden. Es ist absolut verboten Feuer zu machen oder in der Natur zu Grillen. In Wäldern sollt man auch dringend das Rauchen unterlassen. Die vielen Eukalyptus Bäume und Pinien brennen schneller als man schauen kann und es gibt fast täglich Brände in ganz Portugal.
Die Regierung schickt regelmäßig SMS an alle heraus um noch mehr zu sensibilisieren.
“High wildfire risk in Portugal. Dont use fire in rural areas // Riso Alto de invendio. Nao use fogo am espaco rural”
Es gibt auch einige gute Seiten im Internet wo man tagesaktuell schauen kann wo es brennt, dies kann auch bei der Reiseplanung helfen. Ich habe am Anfang meines Aufenthalts hier einen wunderbaren Tipp für eine App bekommen. Die Seite fogos.pt stellt diese zur Verfügung und ihr könnt darin eintragen in welchen Gebieten ihr euch aufhaltet und bekommt eine Nachricht aufs Telefon, wenn Feuer in deiner Nähe sind.
In Liebe, eure Karin
Habt ihr Lust auf noch mehr solcher Berichte, schreibt es gern in die Kommentare.
Über die Autorin
Karin ist die „Gruppengründerin“ der Facebook-Gruppe „Vanlove Girls“ und als Visionärin sowie Impulsgeberin unterwegs. Sie lebt selbst seit 01.April 2018 Vollzeit im Bus.
Hallo Karin, sehr schön geschrieben. Danke.
Karin, vielen lieben Dank für deine Einschätzung und die vorsichtigen, fairen Appelle an die Vernunft und Rücksicht!
Ich bin gerade noch nicht sicher, wie ich meine Weiterreise von Spanien nach Portugal gestalten soll. In Spanien war es easy, ein Monat auf Gomera mit dem Dachzelt ein Traum!!! Mal schauen…
Ich werde deine Seite nach weitere Tipps für Mini-Schlafplätze durchforsten und wünsche die allseits gute Nacht und entspannten Schlaf!!!
Liebe Grüße, Kirsi
Hey duz Liebe, ich drücke dir auf jeden fall ganz doll die Daumen das es du eine mega gute Zeit hast…wirklich 🙂
Alles gute dir.
PS: gerade darf man wohl wieder 48h frei stehen und im Van schlafen, vielleicht hilft dir das auch weiter, leider habe ich aber keine offizielle Seite dafür.
Alles hier geschriebene trifft zu. Ich sebst gehe auf meine 500 Vanping Nacht zu, verteilt auf mehere Jahre. Ich selbst reise ganz ” zivil ” . Mein Van ist vollkommen unauffällig. Ich habe auch schon direkt vor Polizeiwachen übernachtet. Keine Merkmale, das es sich, um etwas anderes als einen PKW handelt. Stress gab es nie , das nervigste waren schon Einheimische in Marokko, die nachts an das Fahrzeug klopfen, ihre Hände durch das Fenster stecken und Geld oder Bier wollen. Ich bin dann ebenso empört, wenn mir dann hier in Dänemark Riesen-Womos auf Parkplätzen begegnen , oder krampfhaft auf Abenteuer gepimpte Expeditionsmobile. Denen sage ich dann schon mal, sie sollen besser verschwinden oder ich rufe die Politi. Mein Rat : Je unauffälliger ihr seid des so besser könnt ihr stehen.
Hallo Karin, ich noch mal. Es scheint sich was zu tun:
https://www.sabado.pt/ultima-hora/detalhe/aprovada-pernoita-de-autocaravanas-fora-das-areas-protegidas-pelo-maximo-de-48-horas
Auch ich benutze nur den “Googleator”- klingt trotzdem interssant.
Gute Reise
Hallo Karin, danke für den realistischen Bericht. Auch ich bin begeisterter Freisteher. Ja es ist leider wieder mal so, das die „mir gehört die Welt – Idioten“ denen die die Spielregeln beachten den Spaß vermasselt haben. Nun ist das Geschrei groß! Leider muss ich zum
Teil (!) den Portugiesen recht geben, denn wer möchte schon im eigenen Land an bestimmten Hotspots vor Uringestank, Scheiße und Klopapier nicht mehr treten können. Transporter werden mit Schlaf- und Kochmöglichkeiten ausgerüstet, an eine vernünftige Toilette wird aber nicht gedacht. Dann geht es in den Süden und die „Freiheit“ wird zelebriert. Das man den Einheimischen auf die Füße tritt spielt da keine Rolle denn “ich habe ja dafür bezahlt”.
Nun kommt die staatliche Kehrseite ins Spiel. Das neue Gesetz ist sehr kurzsichtig gedacht. Was passiert mit den staatlichen Geldern welche nicht für eine intakte touristische Infrastruktur verwendet werden? Warum baut man an solchen Schwerpunkten keine Toilettenanlagen oder stellt mobile Toiletten und Abfallanlagen auf. Beispiel Frankreich. Wer diese dann nicht nutzt sollte teuer zur Kasse gebeten werden, aber nicht die Camper die sich regelgerecht verhalten (kein Camping), eine eigene Toilette benutzen und diese ordnungsgemäß und oft kostenpflichtig entsorgen.
Jedes kleine Kaff kann jetzt einen Tourismusbeauftragten bestimmen, welcher die bekannten Freisteherstellen kontrolliert und da gleich vor Ort abkassieren bzw. die Polizei holen. Das wird teuer.
Meine Meinung: Fahrzeuge die frei stehen und übernachten, nur mit eingebauter und benutzbarer Toilette oder es ist eine Toilette vorhanden. Die Behörden kontrollieren und ziehen die Gebühren/Strafen/Kurtaxe ein, sonst muss weiter gefahren werden. Aber dazu ist es jetzt für die nächsten Jahre zu spät.
Portugal wird mich die nächsten Jahre nicht mehr sehen. Die Welt ist groß !!!!
Hey Peter, danke dir für deinen Ausführliche Kommentar und ich bin da ganz bei dir, ich werde Portugal auch erstmal meiden bis sich alles mal wieder entspannt hat. Wie du schon schreibst, die Welt ist Groß und möchte entdeckt werden. Alles gute dir.
Hallo Peter, ich habe auch eine Selbstausbau und nach mehrfacher Verbesserung, war der Einbau einer Toilette die beste Entscheidung…. auch wenn wir für große Geschäfte auf öffentliche ausweichen. Ich verstehe bis heute noch nicht warum kochstelle für eine Wohmozulassung muss ist, aber Toilette nicht.
Wir sind von den Verschärfungen der Gesetze in Portugal leider direkt betroffen, wollten wir doch nächstes Jahr mit dem Mobil dahin, hoffe das die Nachbesserungen kommen.
Hallo alle die hier lesen und schreiben.
ich fahre schon seit 20 Jahren mit dem Bus nach Portugal, und habe das frei stehen gemacht, was lange kein Thema war.
Und es hat sich wirklich verändert, es sind nicht mehr die Aussteiger die individuellen Reisenden, sondern es sind alle quer Bett mit dem Camper unterwegs.
Dies ist dann auch von den Portugiesen kommerziell genutzt worden, durch das anbieten der Möglichkeiten Busse zu mieten.
Auch dadurch dass das Surfer populärer wurde hat sich die Anzahl der Camper erhöht. Dann kommen die bestaiger hinzu und sonstige Gesellschaftlichen Veränderungen wie Elternzeiten. Im Sommer wird Portugal von Scharen aus Spanien überflutet, da sind wir Nordeuropäer eine Minderheit.
Und all das trägt dazu bei das dann solche Gesetze erlassen werden, weil der Bogen überspannt ist.
Alternativen dazu gibt es in Portugal nicht wirklich, außer die wenigen Campingplätze, die aber auch speziell sind, und im Sommer genau so voll.
Hier wäre dann ein Europäisches Jedermann/Frau recht gut, natürlich mit der entsprechenden Rücksichtnahme.
Aber wenn ich so in den Foren lese, verhält sich ja jeder richtig, nur die anderen unkorrekt, weil ich denke das jeder dies für sich anders definiert was korrekt und unkorrekt ist.
Ich möchte gerne weiter versuchen frei zu stehen, und mein Motto ist nehme immer etwa mehr Müll mit als du selber verursacht hast, auch wenn du keinen verursachst.
Und ob ich immer in den Augen der anderen alles richtig mache, kann ich schwer beantworten, gerne möchte ich mich bemühen, ob es mir immer gelingt….?
Hey Klaus. Alternativen gibt es wirklich noch nicht, aber ich hoffe das sie mal en wenig gas geben da sie auch sehr viel potenzial verschenken dadurch und einen wichtigen Tourismus Zweig verlieren. Wir dürfen nur geduldig zuschauen und unser bestes geben um mehr Aufklärung zu leisten. Alles gute dir auf deinen Reisen.
Liebe Karin, ganz lieben Dank für deinen Beitrag. Dieser ist so klar, das ist klasse. Ich wollte nächste Woche losfahren und für 4-6 Wochen mit meinem Lieferwagen eigentlich in Portugal frei stehen. Ich bin nun sehr am zweifeln, ob ich überhaupt nach Portugal fahre, bzw. dort bleibe. Ich habe in Portugal gewerblich etwas auszuliefern und wollte dann einfach bleiben, im Auto schlafen und das leere Portugal genießen.
Wie ist es denn gerade so dort? Kann man überhaupt eine Roadtour machen, z.B auch an der Algarve? Und sind die Stellplätze überhaupt auf?
Campingplätze liegen mir nicht, da fahr ich nur hin wenn ich Wäsche waschen muss oder mal dringend ordentlich duschen will. Aber das geht wahrscheinlich gerade auch nicht, oder? Tourismus ist ja gerade gar nicht erlaubt in Portugal. Und dies wirft bei mir viele Fragen auf. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich wirklich am zweifeln bin, ob Portugal das richtige Land für mich ist. Ich bin nämlich wie du, Rebellion sorgt bei mir dafür nicht schlafen zu können. Und dann empfinde ich keine Freiheit die ich dich so sehr suche. Danke vorab für deine Antwort. Liebe Grüße Silke
Liebe Silke, danke dir für dein Kommentar. Leider kann ich dir zu r aktuellen Lage nichts sagen, da sich auch nochmal das Gesetz verschärft hat. Der Bericht hier ist ca. ein Jahr alt und ich sollte ihn nochmal überarbeiten. Ich denke das wir allgemein das Thema freistehen überdenken sollten, was nicht bedeutet, das wir garkein Vanlife mehr machen sollte…sondern es nur anders denken sollten. Wir sollten uns nicht von unseren Träumen abbringen lassen nur weil etwas mal nicht so klappt. Es geht trotzdem, nur ein wenig anders vielleicht 🙂 Liebe Grüße an dich aus SPanien vom Campingplatz!
Hallo, ich kann nur sagen endlich endlich greift Portugal durch, ich hoffe, es werden rigoros die Gesetze und Strafen auch angewandt. Ich hab nichts gegen einzelne freisteher, die respektvoll mit der Umwelt umgehen. Leider verhält sich der Großteil eben nicht so. Da stehen dann über Monate knapp 100 Camper am Strand mitten im Naturschutzgebiet, so eng gedrängt, dass die Müllabfuhr auch nicht durch kommt. Hunderudel empfangen einen und weit und breit kein Besitzer in Sicht, weil die hängen ja alle am Strand ab und huldigen dem freien Leben. In dem das Wort Respekt oder Rücksicht leider nicht vorkommt. Egal, dass Anwohner und deren Hunde regelmäßig gebissen werden, dass Wildtiere gestört werden etc. Hauptsache man lebt „anders“ als der Mainstream und merkt nicht mal dass man einfach nur den egomanen mirstehtalleszu kapitalismus nachlebt, da ändern auch ein paar Dreadlocks nix dran. Meine Einstellung zu sog. Hippies hat sich jedenfalls dramatisch geändert, von Sympathie zu großer Skepsis. Hoffe, Portugal greift weiter durch und das spricht sich in entsprechenden Kreisen herum damit genannte Menschen gar nicht erst her kommen.
[…] Portugal, wo die Masse an Freistehern nun erreicht hat, dass Freistehen nicht nur verboten ist, sondern auch streng verfolgt wird. Hier ein Erfahrungsbericht. […]
Hey Karin,
ich bin gerade auf deinen Blog aufmerksam geworden. Danke fuer deinen Beitrag. Ich muss mich nochmal weiter durch deinenBlog lesen. Mein Freund und ich leben auch seit einer Weile in unserem Wohnmobil. Ich stimme dir vollkommen zu das viele Flaechen als Muellplatz und Ruecksichtsnahmegenutzt werden. Gerade beschaeftige mich auch damit, wo wir ohne ein Problem zu bekommen stehen koennen. Normalerweise stehen wir eigentlich immer fern ab von Menschenansammlungen, achten immer darauf das wir niemanden stoeren und achten natuerlich darauf dass wir alles sauberer hinterlassen, als wir es am besten vorgefunden haben. Nun habe ich eine Frage an dich, vielleicht kannst du mir weiterhelfen, weil du es gehoert hast.
Gestern standen wir an einem Platz am Meer, wo allerdings schon viele Camper standen, am spaeten Abend kam leider die Polizei, wir mussten unsere Personalien abgeben, nichts unterschreiben, es wurde auch nicht gesagt, ob wir eine Strafe bekommen. Ich entschuldigte mich und sagte wir wuerden den Platz verlassen, sie haben mir die IDs zurueckgegeben und ich durfte gehen. Der ganze Platz wurde geraeumt, nach und nach. Meine Frage ist, ob sie einen Strafzettel an meine Adresse schicken? Oder ob ich es sonst vor Ort bezahlt haette oder einen Strafzettel bekommen haette? Hast du davon schon gehoert? Die GNR war nicht wirklich gespraechig und nicht sehr freundlich, ich habe mich sehr eingeschuechtert gefuehlt. Ich aergere mich immer noch, weil wir wie gesagt normalerweise nicht auf solchen Plaetzen stehen und es natuerlich dann das erste mal zu einem Zusammentreffen der GNR kam.
Sorry fuer meine lange Nachricht, dachte ich wuerde hier vielleicht auf etwas Klarheit stossen.
Viele Gruesse Caro,
Hey Caro, ich hab dir dazu eine Mail geschrieben 🙂
Hi Karin. Danke für deine Infos und Eindrücke. Die Entwicklung des („verantwortungsvollen”) Frei stehens in Portugal, aber auch quasi im Rest von Europa beobachte ich derzeit aus der Ferne in D auch mit Sorge. Wie sieht es den auf Portugal bezogen mit erlaubten Alternatives aus? Da und dort ein Stellplatz für 10 Camper werden ja sicherlich nicht ausreichen? Bleibt dann für viele doch nur das Katz und Maus Spiel mit der GNR bzw. wird von der GNR denn auch eine legale Alternative empfohlen oder beschränken die sich aufs „wegjagen”. Klar, die machen auch nur ihren Job. Aber bevor sich die Fronten weiter verhärten wäre es ja gut im gegenseitigen Gespräch Lösungen zu finden. Ist sicherlich schwierig…gerade jetzt. Eine passende Infrastruktur wird Zeit benötigen. Dass es so wird wie es mal war….schwer vorstellbar, times are changing. Grüße, Andreas.
Hey Andreas, ich kann dir leider keine verlässliche Aussage darüber geben, wie viele Alternativen es wirklich gibt, da ich das nicht überblicken kann. Aber ich denke wenn man wirklich sucht und ein Stück bereit ist zu fahren…findet man ausreichend. 🙂
Das Katz und Maus “Spiel” mit der Polizei…ist eben genau der Grund, warum es so schlimm geworden ist. Es ist eben kein Spiel…weil die Polizei…wie auch du nicht wirklich Spaß daran haben…nämlich spätestens wenn du Strafe zahlen musst…fetzt es nicht mehr. Jeder muss da einen Weg für sich finden…das ist wichtig! Ich denke auch das es dauern wird bis sich wirkliche Alternativen schaffen lassen…aber ich bleib da zuversichtlich! 🙂 Ich hoffe du auch! Sonnige Grüße aus Portugal
Hallo Karin, sehr guter Beitrag. Insbesondere finde ich gut, dass du nicht „rebellierst“. Wir gehören auch zu den Neu-Campern…seit 4 Wochen und haben uns an den Wochenenden immer an ausgewiesenen Plätzen orientiert. Für uns hat Camping vor allem mit der Nähe zur Natur zu tun und dementsprechend gilt es für uns diese auch zu schützen. Ich glaube aber auch, dass viele das nicht so tun. Hinzu kommt das klassische Verhalten von Touristen „ich zahle dafür hier zu sein, sei du als Einheimischer dankbar“. Wir mussten gestern noch an eine entsorgungsstation und habe Gott sei Dank eine um die Ecke. Es ist ein völlig unspektakulärer Stellplatz, der fast aus allen Nähten platzte…der Parkplatz ist nicht groß, aber es standen 15-20 dieser Luxusliner ab 100.000€ Aufwärts. Unabhängig davon, was das noch mit Campen zu tun hat….der letzte musste auch noch drauf (Stichwort: Egoismus) und dann sind manche nicht mal bereit die Kurtaxe von 4€pP/Tag zu zahlen (aber 100.000€+ durch die Gegend fahren)….da möchte ich gar nicht wissen, wie das an schönen und beliebten Orten aussieht…
Lieben Dank dir für das Feedback 🙂
Rebellion verschafft mir nur schlaflose Nächte und ich finde auch…wer doll rebelliert, hat auch die Thematik nicht verstanden und darum gehts ja.
Ich empfinde eben tiefes Verständnis für das alles, auch wenn es mich gefühlt in meiner Freiheit beschneidet. Aber ich darf da nur umdenken. 🙂
Das mit den Luxus Linern verstehe ich aber auch nicht, ich hab ab und an mal welche gefragt und sie meinten einfach nur…Hier haben wir eine schönere Aussicht…mehr das Gefühl vom Freistehen…mhhh…dann hätten sie sich vielleicht nicht so ein 9m Plaste Bomber kaufen sollen 😉 Euch immer eine gute Reise.
Halli hallo liebe Karin, danke für den anschaulichen Bericht, deine gesammelten Erfahrungen und Eindrücke und dass du dies mit uns teilst. Es ist erschreckend, wie viele von “negativen” Erfahrungen in diesem Jahr berichten, wenn auch zeitgleich verständlich. Der Camperboom war dieses Jahr in Deutschland mehr als nur verrückt. Gerade für jemanden, wie mich, der noch in den Kinderschuhen der Vanlife Planung steckt, schwingt bei dem ganzen Hype ein wenig Trübsinn und Bedrückt sein mit, stellt man sich doch die Frage, ob es Sinn macht, alles aufzuwenden, um in seinem Bus Reisen zu können. Ich hoffe ja immer noch, dass der Hype im Laufe der Zeit abnimmt oder sich das Verhalten einiger Camper grundlegend ändert.
Liebe Grüße
Hey du Liebe, ja, dieses Jahr ist es wirklich verrückt, es häufen sich solche Berichte und es ist super wichtig umzudenken!!
Es fängt bei jedem selber an, aber lass dir bitte nicht die Freude daran verderben…es ist nur anders…nicht vorbei 😉 Gute Reise dir!
Hallo Karin, guter Beitrag zum Thema Caravans in Portugal. Ich bin 2015 nach Portugal in die Algarve gezogen und lebe seit dem auch im Norden Portugals. Die Lage mit den Caravans n der Algarve 2020 vor dem Coronavirus war schon sehr angespannt, alles voll geparkt. In 5 Jahren hat das derart stark zugenommen. Kein Wunder das die Portugiesen die Nase voll haben. Es gibt eine aggressive Stimmung mittlerweile gegenüber Touristen mit Wohnmobilen. Im Norden ist es noch nicht so weit. Ich bin wegen der Pandemie seit März 2020 wieder in Deutschland. Alles gute und liebe Grüße.
Lieber Boris, Danke dir.
Ich empfinde es auch so, das es wirklich zu viel geworden ist und ich komm für mich auf keine rechte Lösung des Problems. Ich weiß das Portugal dieser Heerscharen an Campern kaum etwas entgegen zu setzen hat und auch nicht eben mal schnell Alternativen erarbeiten kann. Ich wünsche mir einfach mehr Wohlwollen und Verständnis beider Seiten. Egal wo ich hier unterwegs bin, ich merke total wie unwillkommen ich an manchen Stellen bin und wundere mich auch nicht, da ich das Rücksichtslose Verhalten vieler Menschen wahr nehme. Ich kann es absolut Nachvollziehen warum Portugal so Hart durchgreift, auch wenn dies bedeutet…für mich eine neue Strategie zu finden mit meiner ganz eigene Freiheit umzugehen.
In meiner Welt Existiert Rücksichtnahme, aber ich muss echt feststellen, dass ist nur meine kleine Micro- Welt, leider sind es wirklich viele, die anders handeln. Hallo Realität 😉