Man kann auch in seinem oder einem gemieteten, normalen PKW die tollsten Abenteuer erleben. Campen im Auto ist das Motto.
Wer wir sind? Sophia und Madeleine, beste Freundinnen. Und unser Skoda Fabia Helga. Zusammen waren wir in den letzten Monaten in Europa unterwegs. Kennengelernt haben wir uns vor 5 Jahren als Kinderanimateurinnen auf Mallorca. Und Helga? Die ist quasi unser Camper.

Wie wir auf das campen im Auto gekommen sind?
Angefangen hat das Ganze am Strand in Holland, als wir von dem wohl übelsten Gewitter des Jahres überrascht wurden. Eigentlicher Plan war es dort zu zelten, doch das fiel sprichwörtlich ins Wasser. Somit mussten wir notgedrungen in Helga, unserer roten Heldin, übernachten. Da wir und unsere beiden Backpacks komplett durchnässt wurden, fuhren wir erst einmal eine Runde durch die Gegend. So konnten Klamotten und Haare während der Fahrt mit unserer Luftpumpe geföhnt werden, unsere Schlafsäcke haben wir notdürftig durch die Sitzheizung trocknen können und Helga wurde von innen aufgewärmt. Jetzt musste nur noch ein Bett her! Die Rückbank war schnell umgeklappt, die Matratze wurde rein gequetscht und Helga damit erstmalig zum Minicamper befördert. Campen im Auto ist also möglich.
Übernachten im Skoda Fabia und unsere Ausrüstung
Da es in Holland einigermaßen funktioniert hatte, dachten wir uns: Das kriegen wir doch noch besser hin!
Gestartet sind wir bei den ersten Roadtrips mit eher provisorischen Lösungen, wie zum Beispiel Kopfkissen an den Fenstern zum Schutz gegen Kälte und eine zu große Gästeluftmatratze als Unterlage. Inzwischen haben wir Isomatten, einen blickdichten Vorhang und eine perfektionierte Umbauroutine:
Als erstes wird die Rückbank umgeklappt und die Vordersitze so weit wie möglich nach vorn geschoben. Die Zwischenräume nutzen wir, um unser Gepäck zu verstauen und unsere Liegefläche (welche übrigens 1,70m lang sein wird) auszupolstern. Auch der Kofferraum wird mit Kissen ausgelegt, so können wir wirklich gerade liegen. Anschließend kommen die Isomatten drüber. Damit diese nicht hin und her rutschen, beziehen wir sie mit einem Bettlaken. Geschlafen haben wir meist in gewöhnlichen 15-Grad-Schlafsäcken, wenn es zu kalt wurde haben wir uns mit zusätzlichen Bettdecken ausgeholfen.

Das „Überleben“ in so einem kleinen Auto
Helga hat natürlich keine eingebaute Küche, da uns Essen jedoch sehr wichtig ist, mussten wir somit kreativ werden! Anfangs hatten wir viele Antipasti, Brot und Dips mitgenommen oder uns öffentliche Grillplätze für das Abendessen gesucht. Inzwischen haben wir uns mit kleinen Campingkocher, einem Sandwich-Maker mit Zigarettenanzünder-Anschluss und einer Grillschale ausgestattet. So können wir uns draußen etwas leckeres kochen und falls es dann kalt wird, gemütlich in Helga essen. Bisher konnten uns noch kein Regen, Wind oder Schnee davon abhalten – wir Sturköpfe haben zur Not eine Plane über uns aufgespannt und trotzdem gekocht. Denn wie die Oma früher schon gesagt hatte – es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung! Egal ob uns Hagel oder Sturm erwarten, wir passen uns dem Wetter an und sehen dieses Hindernis als eine neue Herausforderung!
Apropos Herausforderung…
Campen im Auto ist möglich.
Viele sind abgeschreckt, weil so ein kleines Auto kein Bad hat. Doch da haben wir auch schon die Lösung: Raststätten! Hier kann man für wenig Geld das WC oder auch eine Dusche nutzen. Wir versuchen wenn möglich sowohl morgens und abends immer eine Raststätte aufzusuchen um uns dort frisch machen zu können. Außerdem hilft die App „Waze“ sehr gut beim Finden von öffentlichen WCs. Ansonsten übernachten wir ab und zu auf Campingplätzen bei denen alle Sanitäranlagen vorhanden sind.
Wie es für uns weitergehen wird
Wie man merkt, sind wir keine voll ausgerüsteten Camper, aber genau das lieben wir daran. Mit jedem unserer Trips kommen neue Ideen, neue Herausforderungen und (ganz wichtig) neue Erlebnisse mit Helga. Also standen ab dem Zeitpunkt einmal im Monat Roadtrips für uns an. Die nächste Herausforderung haben wir uns auch schon gesucht: Ein Balkan-Roadtrip, 8 Länder in 14 Tagen. Hitzewellen statt Kälteisolierung, Strandtage statt Eisbaden im See und ganz neue Abenteuer beim ersten Sommer-Roadtrip mit unserer Helga.
Über die Autorinnen
Sophia und Madeleine sind in 8 Tagen quer durch Frankreich gereist und mittlerweile mit einem roten Skoda Fabia auf Roadtrips unterwegs. Die monatlichen Touren begleiten sie auf ihrem Instagram-Account @roadbunnies
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